Die heutige, zufällig ausgewählte Frage lautete: "Wenn die Gerechtigkeit ein Naturgesetz ist, wie kommt es dann, dass sie die Menschen so verschieden verstehen und dass der eine gerecht findet, was dem anderen ungerecht erscheint?"
Nach zwei, drei Minuten bewegte sich die Planchette in gewohnter Weise schnell auf die Buchstaben zu.
MEINE LIEBEN FREUNDE!
DAS WORT GERECHTIGKEIT IST EIN ABSTRAKTER BEGRIFF, DEN JEDER EIN WENIG ANDERS BEGREIFT. DENN DAS RECHTSEMPFINDEN DES EINZELNEN DEFINIERT JEDER SEINEM ERFAHRUNGSSCHATZ ENTSPRECHEND. SOMIT KANN ES VORKOMMEN, DASS EIN UND DIESELBE ERFAHRUNG VERSCHIEDEN GEWERTET WIRD JE NACHDEM WER DIE ERFAHRUNG MACHT. EUCH WIRD ES KAUM GELINGEN OBJEKTIV ZU HANDELN, SOLANGE IHR EMOTIONAL VERSTRICKT SEID.
Also ist die Gerechtigkeit kein Naturgesetz?
NEIN. DAS BEDEUTET, DASS IHR NIE BEURTEILEN KÖNNT, OB EINE GEMACHTE ERFAHRUNG GERECHT IST SOLANGE SIE EUCH EMOTIONAL BERÜHRT. DADURCH FEHLT EUCH DIE OBJEKTIVITÄT.
Sind Emotionen abhängig vom physischen Körper?
JA.
Erkennen wir Gerechtigkeit erst, wenn wir den physischen Körper verlassen?
ZUM TEIL. IHR SEID DIESELBEN MENSCHEN, WENN IHR EUREN KÖRPER ABLEGT. IHR SEID NUR NICHT MEHR OPFER EURER GEFÜHLE UND BEKOMMT EIN BESSERES VERSTÄNDNIS FÜR DAS HANDELN EURER HINTERBLIEBENEN. DOCH SOLANGE IHR EINEN KÖRPER BESITZT VERSTEHT ES ALS EUER PRIVILEG AN IN DIESE GEFÜHLSTIEFEN EINTAUCHEN ZU DÜRFEN.
ENDE.
Die Frage stammt aus dem Kapitel "Die Gesetze der Gerechtigkeit, der Liebe und der Barmherzigkeit". Die Antwort damals lautete: "Weil sich oft Leidenschaften hineinmischen, die dieses Gefühl wie die meisten anderen natürlichen Gefühle verunreinigen."